1. April: Uraufführung von „Der blaue Engel" mit Marlene Dietrich im Gloria-Palast (Kurfürstendamm 10; eröffnet 1925).
12. September: Während des sogenannten Kurfürstendamm-Pogroms finden brutale antisemitische Übergriffe durch Mitglieder der SA statt.
Emigration vieler Stammgäste des Romanischen Cafés. Max Reinhardt, Rudolf Nelson, Kurt Robitschek, die jüdischen Leiter der Theater, Revuen und Kabaretts ebenso. Die Kultur auf dem Kurfürstendamm wird systematisch arisiert.
1. April: Viele Geschäfte am Kurfürstendamm sind vom sogenannten „Judenboykott" betroffen.
Im Oktober öffnet der Lunapark ein letztes Mal seine Türen, bevor er endgültig geschlossen wird.
Eröffnung des Café Kranzler auf dem Kurfürstendamm 18/19.
Das Restaurant Kempinski wird durch die Nationalsozialisten arisiert und zwangsverkauft.
9. November: Die Synagoge in der Fasanenstraße wird in Brand gesetzt und die jüdischen Geschäfte am Kurfürstendamm systematisch zerstört.
Bis 1940 werden am Kurfürstendamm noch englische und amerikanische Filme im Original gezeigt. Auch internationale Zeitungen, Zeitschriften, Comics, Jazzschallplatten und Bücher sind am Kurfürstendamm zu bekommen.
8. Mai: Der Kurfürstendamm hat im Zweiten Weltkrieg stark gelitten. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und ungefähr 80 Prozent aller Häuser auf dem Kurfürstendamm sind komplett zerstört oder unbewohnbar. Weniger als einen Monat nach der Kapitulation präsentiert das Kabarett der Komiker im Café Leon am Kurfürstendamm 156 (neben der heutigen Schaubühne) schon wieder ein Notprogramm. Die städtische Oper beginnt zwei Wochen später mit einem Ballettabend im Theater des Westens. Auch das Marmorhaus und das Astor-Kino zeigen bereits 1945 wieder Filme, und im Herbst des Jahres gibt es auf dem Ku’damm erste Modenschauen.
Wiedereröffnung des KaDeWe. Es wurde im Krieg fast komplett durch ein Kampfflugzeug zerstört und stark vereinfacht wieder aufgebaut.
Eröffnung des Maison de France mit dem Cinema Paris.
Das Café Kranzler öffnet wieder seine Pforten in einem neu errichteten Flachbau am alten Standort.
Eröffnung des Hotel Kempinski als erstes Luxushotel West-Berlins, in dem sich der internationale Jetset trifft: u. a. logieren hier Ava Gardner, Gina Lollobrigida, Kirk Douglas, Jack Nicholson und Sean Connery.
In ihrem zweiten Jahr ziehen die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) von Steglitz auf den Kurfürstendamm. Mit der Veranstaltung gewinnt der Kurfürstendamm den Glamour der Vorkriegszeit zurück. Festivalkinos sind der Delphi Filmpalast an der Kantstraße und das Capitol am Lehniner Platz.
Installierung einer Verkehrskanzel am Joachimstaler Platz. Der Glaskasten in vier Metern Höhe wird bis 1962 zur Verkehrsregulierung genutzt, indem von hier aus Polizisten die Verkehrsampeln des Platzes von Hand schalteten. Als kurioses und einzigartiges Relikt der Verkehrsplanung aus den 1950er Jahren steht die Kanzel heute unter Denkmalschutz.
2 April: Completion of the Allianz skyscraper 10-12 Joachimstaler Straße / Ecke Ku’damm.
Bau des Bikinihauses. Nach der Fertigstellung wird es zum Damenoberbekleidungszentrum (DOB).
Mit der Eröffnung des Zoopalasts gewinnt der Ku’damm ein weiteres Kino. Die Berlinale, die 1957 unter dem Titel „Filmfestspiele in einem neuen Berlin“ läuft, nutzt den Zoopalast fortan als neuen Festspielort.
Aufstellung der Plastik „Asymetrische Vase“ von Gerhard Schultze-Seehof am Kurfürstendamm 33. Mit Mosaiksteinen der zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche bedeckt, symbolisiert sie den Willen zum Wiederaufbau.
Der Flachbau, der das Café Kranzler seit 1951 beherbergt wird abgerissen und ein neues Gebäude errichtet. Das Haus ist seither ein architektonisches Wahrzeichen auf dem Ku’damm und eine der signifikantesten Sehenswürdigkeiten Berlins.
Fertigstellung des Schimmelpfenghauses zwischen Kantstraße und Breitscheidplatz.