1900 - 1929

Terrassen am Halensee (Lunapark)
Landesarchiv Berlin F Rep. 209
1904

14. Mai: Eröffnung der Terrassen am Halensee nach dem Vorbild von Coney Island in New York. 1909 erfolgt die Umbenennung in Lunapark. Als innerstädtisches Ausflugsziel und Vergnügungspark erfreute er sich größter Beliebtheit.

1905

Zu Beginn des Jahrhunderts entwickelte sich Berlin zur modernen Kunstmetropole.
Die Maler der Berliner Secession um Max Liebermann und Walter Leistikow beziehen ihr neues Ausstellungsgebäude am Kurfürstendamm 208/209.

1905

Der größte Teil des Kurfürstendamms ist bis 1905 bebaut. Unter Architekturkritikern bürgert sich der Begriff „Kurfürstendammarchitektur" ein. Es ist keine positive Beschreibung, sondern kritisiert die prunkvolle, überladen wirkende Bauweise.

1907

27. März: Eröffnung des Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in der Tauentzienstraße. Obwohl es nicht unmittelbar auf dem Kurfürstendamm gelegen ist, ist die Eröffnung ein Hinweis auf die enorme Kaufkraft, die sich in dieser Region konzentriert.

1910

Das Charlottenburger Statistische Jahrbuch zählt 35.811 Bewohner am Kurfürstendamm.

1911

Baubeginn für das Haus Cumberland am Ku’damm 193-194. Der Plan, ein luxuriöses „Boarding House“ mit mehrstöckigen Suiten und Bediensteten zu eröffnen, geht allerdings schief. Das Bauunternehmen muss noch vor der kompletten Fertigstellung Konkurs anmelden.

Synagoge in der Fasanenstraße
Landesarchiv Berlin F Rep. 290 72024
1912

Einweihung der großen Synagoge in der Fasanenstraße 79/80. Knapp ein Sechstel aller  Kurfürstendammbewohner sind zu jener Zeit jüdischen Glaubens.

1913

In den Riesenwohnungen auf dem Kurfürstendamm leben 120 Millionäre.

1913

Mit dem Marmorhaus und dem Union-Palast eröffnen am Kurfürstendamm die ersten Filmpaläste Berlins.

Romanisches Café
Landesarchiv Berlin/ Gnilka, E. F Rep. 209 172413
1916

Das Romanische Café eröffnet auf dem damaligen Auguste-Viktoria-Platz, am heutigen Standort des Europacenters. Als Intellektuellen- und Künstlertreff löst es das „Café des Westens“ ab. Hier treffen sich u. a. Berthold Brecht, Otto Dix, Erich Kästner und Max Liebermann.

1920

27. Februar: Uraufführung von „Dr. Caligari“ im Marmorhaus.

1921

8. Oktober: Eröffnung des Theaters am Kurfürstendamm (Nr. 206).

Protestaufruf gegen Tonfilm
Landesarchiv Berlin F Rep. 290 79459
1922

17. September: der erste Tonfilm der Welt wird im neu eröffneten Alhambra-Kino am Kurfürstendamm 68 (heute Hotel Kurfürstendamm) gezeigt. Die neue Erfindung der Gemeinschaft Tri Ergon stößt zunächst auf heftigen Widerstand. Später kommt die deutsche Erfindung erst über den Umweg Amerika als durchschlagendes Erfolgsmodell zurück.

1924

Auf dem Gelände des Theaters am Kurfürstendamm entsteht die Komödie am Kurfürstendamm.

1925

Umbenennung des Teilstücks östlich des damaligen Auguste-Viktoria-Platzes (Breitscheidplatz) bis zum Lützowufer in „Budapester Straße“. Damit fallen die Hausnummern 1 bis 10 weg. Da die alte Grundstücksnummerierung beibehalten wird, beginnt der Kurfürstendamm seither mit Hausnummer 11. Weshalb am Lehniner Platz die Hausnummern 77 bis 89 fehlen, ist unbekannt.

1926

Die Künstlerin Josephine Baker zeigt im Nelson Theater am Kurfürstendamm 217 zum ersten Mal auf deutschen Boden ihren berühmten Bananentanz. Ihr einziges Kleidungsstück ist ein Rock, der aus 16 Bananen besteht.

Café Kempinski
Landesarchiv Berlin 09 Ha 74762
1926

30. September: Das Kempinski eröffnet am Kurfürstendamm 27 eine Filiale als Weinrestaurant.

1927

Rennfahrer Rudolf Caracciola eröffnet am Kurfürstendamm 66 eine Mercedes-Filiale.

1928

19. September: Eröffnung des Kabaretts der Komiker im WOGA-Komplex am Lehniner Platz